Malerei
„Gemälde aus einem Guss“ nennt sich die Webseite von Christian Gloystein – nach Eingabe in den Computer verliert dieser Titel seinen leicht anmaßenden Charakter: der Künstler verfolgt eine von ihm selbst erarbeitete Herangehensweise, in welcher das Gießen von Farbe eine wesentliche Rolle spielt.
Schon lange malt Christian Gloystein leidenschaftlich, doch 2013 entdeckte er das Gießen von flüssiger Farbe als Grundlage seiner Kunst; aus dem vermeintlichen Zufallsprodukt von mehr oder minder stark verdünnten Farbverläufen entstanden zunächst Tierbilder, seit einiger Zeit sind verstärkt Menschen als Motiv in den Vordergrund gerückt. Während anfangs vorgefertigte Keilrahmen der großen Flüssigkeitsmenge mäßig gewachsen waren und zuweilen erheblich verzogen, verwendet er nun von ihm selber bespannte Keilrahmen, zumeist recht großformatig, die der speziellen Technik standhalten.
Die Bildkomposition ist ihm sehr wichtig, wobei es gleichgültig ist, ob das Bild und sein Motiv von Anfang bis zum Ende geplant ist oder sich aus dem Malprozess erst entwickelt. Der Zufall ist sein steter Begleiter; seine Kunst besteht darin, den Zufall zu nutzen, ohne ihn seiner Bestimmung zu berauben.
So ist jedes Bild eine Herausforderung für sich – jener Moment, der ein Kunstwerk für den Künstler und später hoffentlich auch den Betrachter besonders macht, eine Art Verschmelzung von Kunstwerk und Künstler, dieser Moment stellt sich erst nach langer Beschäftigung mit dem jeweiligen Bild ein, die langen Trocknungsprozesse nicht eingerechnet.
Lebendigkeit zu vermitteln ist das Ziel der Bilder von Christian Gloystein. Das Tier soll zum Leben erweckt werden, seinen speziellen Charakter offenbaren, der Mensch soll die Blicke zurückwerfen, die ihm der Betrachter schenkt.
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