Bornhorn, Nicolaus

Künstler - Freundeskreis Bildende Kunst Oldenburg e.V.

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Bornhorn, Nicolaus

Nachlassverwalter

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Fasanenweg 4A, 26160 Bad Zwischenahn

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0151-42822856

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Beschreibung

Fotografie

„Raumfältelungen“
(das Projekt, an dem ich zur Zeit arbeite)

Als sei der Raum ein Leporello, zusammenklappbar, auseinanderziehbar.

Die Momente, Augenblicke, Zeitspannen, in denen die Kamera beim Erstellen eines Panoramas nicht registriert, weil die Dinge zu nah sind, zu schnell an ihrem „Auge“ vorbeihuschen, sind, im Zusammenhang des Aufgenommenen, Lücken. Nicht umsonst mahnt das Instrument: „Langsam bewegen!“
Das, was sich zwischen zwei Phasen der Aufnahme befindet, die Lücke, das Nichts, das Nicht-Wahrgenommene, zeigt sich im Bild als Schnitt. Die Schnitte bezeugen somit die Abwesenheiten, das Nicht-Wahrgenommene. Der Schnitt wird als solcher erkennbar, weil er eine Übergangsstelle bildet. Eine Stelle, an der Diskontinuität herrscht. Zwei Bilder stoßen aufeinander, die nicht wirklich zusammenpassen. Es ergibt sich kein Gefühl von Wirklichkeit, diese ist nicht vollständig, nicht vollkommen, ist irgendwie in sich verrutscht. Diese Diskontinuität ist für die Cutterin eines Films, eines Videos Alltagsrealität. Die Spannweite zwischen vollständiger Kontinuität und eklatanter Diskontinuität ist groß.

An Stellen, wo beim Rundpanorama (Drehung um die eigene Achse) oder beim travelling (Fahrt im Zug oder Auto) im Innern des Ausschnitts eine nicht ausreichende Binnenstruktur erscheint, setzt das Aufzeichnen der Kamera aus (so etwa bei durchgehend grauem oder blauem Himmel über dem Meer). Erst wenn Strukturen auftauchen, die wieder ausreichend differenziert sind (Baumreihen, Wolkenformation etc.), setzt die Aufnahme erneut ein. So werden Streifen/ Phasen, die im Innern kontinuierlich, stetig sind, ebenfalls durch „Schnitte“ voneinander getrennt: unterbrochene Linien, Farbveränderungen sind die Folge.

Warum nun Raumfältelungen? Wird ein glatter Stoff, eine (zweidimensionale) Fläche in Falten gelegt, erkennen wir die Falten daran, dass wie bei den Aufnahmen von Spektralanalysen hellere und dunklere vertikale Streifen sich abwechseln. Ist der Vorhangstoff farblich homogen, hat er überall den gleichen Farbton, werden die unterschiedlichen Streifen nur durch den Lichteinfall und die Schattenbildung erzeugt.
Weist der Stoff Muster auf, treten an den „Schnittstellen“, an den Stellen, wo Überlappungen stattfinden, wo eine Stoffbahn eine andere überlagert, Diskontinuitäten auf, erkennbar an der Unterbrechung des Musters.