Malerei
Die Werke entstehen in einem spannungsvollen Dialog zwischen künstlerischer Intention und den Zerstörungsprozessen des Materials. Besonders deutlich wird dies in den Oxidationsmalereien auf Stahlplatten, die im Wechselspiel von Aktion und Reaktion ihren unverwechselbaren Charakter entwickeln. Der gezielte Einsatz der Korrosion erlaubt es, den natürlichen Zerfall und die Transformation von Materialien nicht nur zu beobachten, sondern hier auch gestalterisch zu integrieren. So wird der Verfall selbst zum künstlerischen Mittel und zum Träger ästhetischer Bedeutung.
Der Prozess ist Teil der künstlerischen Sprache – als Ausdruck eines beständigen Wandels. Die Arbeiten öffnen weite Interpretationsräume, die von rein abstrakten Bildkompositionen über assoziative Landschaftsfragmente bis hin zu gestischen Seestücken reichen.
Auch in den grafischen Arbeiten, insbesondere in den Techniken der Monotypie und Cyanotypie, erfolgt eine Auseinandersetzung mit Strukturen, die dem Alltag, See- und Stadtlandschaften sowie dem architektonischen Raum entstammen. Doch es geht hier nicht um reine Abbildung – vielmehr interessieren die Übergänge: das Ineinanderfließen von Urbanität und Natur, von Ordnung und Auflösung.
In dieser Auseinandersetzung erscheint der Mensch nicht als dominierende Figur, sondern als Wandelgänger zwischen den Räumen. Er durchquert die Bildräume als stille Präsenz, manchmal nur angedeutet, manchmal durch Abwesenheit oder seine Spuren wahrnehmbar.
Werkbeispiel:
Jana Bornemann
Der Morgen danach, 2025
nach Lotte Laserstein: Abend über Potsdam
Acryl auf Stahlplatte
40 x 60 cm
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