Jana Bornemann: Backgrounds
4. September 2025 bis 8. Januar 2026, 4. Etage
Ausstellungseröffnung
Donnerstag, 4. September 2025, 18:30 Uhr in die Volkshochschule Oldenburg, Karlstraße 25, 1. Etage, LzO Forum.
Begrüßung
Andreas Gögel, Geschäftsführer Volkshochschule Oldenburg
Grußwort
Petra Jaschinski, Vorstand Freundeskreis Bildende Kunst Oldenburg
Einführung mit anschließendem Künstlergespräch, Simon KIrchmann
In ihrer Ausstellung setzt sich Jana Bornemann mit Bildhintergründen verschiedener Werke der Kunstgeschichte auseinander. „Hintergrund“ bezeichnet etwas dem Betrachter Fernliegendes. Diese „Randräume“ gilt es in ihrer eigenen Ästhetik in das Zentrum der Wahrnehmung zu rücken und zu nobilitieren – bilden sie doch die Bühne für die bedeutenden Motive der Kunstgeschichte.
Die Auswahl der Werke erfolgt aufgrund von besonderen Farbwirkungen und -kombinationen, Korrespondenzen, die sich zwischen Motiv und Titel ergeben könnten, ihrer kunsthistorischen Relevanz oder kompositorischen Besonderheiten.
Vor allem die bekannten Kunstwerke sind im Alltag zum Teil omnipräsent, dabei liegt ihre wesentliche Qualität nicht nur im Hauptmotiv, sondern auch im Hintergrund – der raumgebenden Bühne. Das Wort „Hintergrund“ bezeichnet im übertragenen Sinne einen ver-borgenen Zusammenhang. Dabei stellen Leitfragen wie „Wäre ‚Der Schrei‘ ohne den Hintergrund ebenso laut?“ oder „Lächelt die ‚Mona Lisa‘ auch so sanft vor einer schwarzen Fläche?“ die subtile Verzahnung von Hintergrund und Werkwirkung heraus.
Gleichwohl hat die Wahl des Hintergrundes eine eminente Bedeutung für die Rezeption und Auslegung von Bildern in sämtlichen medialen Kontexten. Ein Familienporträt vor einem Atomkraftwerk wäre wohl kaum eine adäquate Kombination. Im Zuge des Malpro-zesses werden diese nun in den „Vordergrund“ gerückt – quasi aus dem „Schattendasein“ geholt – sodass sie als eigenständiges Werk wirken.
Die Ästhetik des Materials und dessen Zerfall bilden die technische Grundlage des Konzeptes, das auf der Korrosion und dem kontrollierten Zufall fußt. Alle Oxidationsmalereien entstehen auf Stahlplatten, die Malgrund und Malmittel in einem sind. Das Kontrollieren des Zufalls entspricht einem Dialog zwischen Künstlerin und Material. Ein Wechselspiel von Aufbau und Zerstörung sowie Aktion und Reaktion.
In der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Referenzwerken erfolgen kompositorische und motivische Eingriffe, die zu einer Fokusverschiebung führen und sie auf eine weitere interpretatorische Ebene heben. Den Hintergrund der Werke bildet somit die Kunstgeschichte im doppelten Sinne. Ebenso wird die Oxidation des Materials künstlerisches Mittel und Motiv zugleich. Dadurch, dass sich die korrodierenden Passagen durch die einzelnen Farbschichten hindurch „fressen“, wird im ständigen Schichten auch hier der Hintergrund tatsächlich immer wie-der zum Vordergrund.
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Veranstalter VHS Oldenburg
Kooperation Partner: Freundeskreis Bildende Kunst Oldenburg e.V. und BBK Oldenburg
gefördert durch:
Freundeskreis Bildende Kunst Oldenburg e.V.