Diering, Anke
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Malerei
Jürgen Weichardt Kunstkritiker
Zur Malerei von Claus Diering
Der Maler Claus Diering gehört zu den konsequentesten Vertretern ungegenständlicher, gestischer Malerei im norddeutschen Raum. Seit Jahren arbeitet er in großen Bildzyklen, die einerseits in enger Verbindung zueinander stehen, zum anderen aber Prozesse der Veränderung und Verdichtung erkennen lassen. Die besondere Qualität dieser Malerei liegt eben darin, dass sie Konstanz und Progression miteinander verbindet. Dierings Arbeiten erweisen sich dabei als komplizierte Verflechtungen von Gegensätzen: Linie und Fläche, Figur und Grund, Farbe und Raum sind zu permanenten Spannungsgefügen verarbeitet, die ihre „con cordia discors” direkt auf den Betrachter übertragen.
Seine individuelle Bildsprache, längst zu einer unverwechselbaren Charakteristik verdichtet. weist ihn als einen Maler aus, dessen Aussage keiner gegenständlichen Legitimation bedarf. Vielmehr beeindrucken seine Arbeiten durch die impulsive Kraft des malerischen Prozesses, der in allen Arbeiten – auch in früheren – ohne jeden Kompromiss formuliert wird und in aller Spontanität erhalten bleibt. Die „Handschrift” Dierings artikuliert sich zu feinnervigen Chiffren, die wie Psychogramme die Anspannung des Malers im Augenblick der Niederschrift festhalten. Diesen „elanvital” zu erhalten, ist ein definiertes Anliegen Dierings, der als ausgebildeter Künstler und Kunstpädagoge seine künstlerische Arbeit ständig kritisch reflektiert.
Wenn er selbst von „Poesie und Aggression” in seinen Bildern spricht, so markieren sich in dieser Polarität exakt die subjektiven Qualitäten seiner Malerei. Dierings Umgang mit den elementaren Gefügen der Malerei – Harmonie, Kontrast, Ordnung, Gegensatz – ist jederzeit beherrscht, nie unkonzentriert und dennoch unmittelbar und frei. Modische Attitüden sind Claus Diering fremd: Seine Malerei gewinnt ihre Größe durch die intensive Verbindung und Sensivität und Reflexion, sie ist aktuell in sich und bedarf keiner weitem Bestätigung. Hier durch auch erklärt sich die überwältigende Kraft, mit der Dierings Arbeiten ihrem Publikum entgegentreten. Farben sind zu Formen komprimiert, die jede Alternative ausschließen; je des Bild erscheint nur so möglich, wie er es konzipiert hat. Kandinskys Begriff der „inneren Notwendigkeit” ist in jeder dieser Malereien umgesetzt. Dabei handelt es sich in keiner Phase des Schaffens des Künstlers um gefällige, sondern immer um höchst differenzierte Kunst, die nicht problemlos zu rezipieren ist. Sie setzt vielmehr einen einfühlenden Betracht er voraus, der den vom Maler gesetzten Spuren zu folgen bereit ist und sich ebenfalls mit Emotionalität und Intellekt den Bildern aussetzt. Claus Diering erweist sich als Maler, der Gänzlich unabhängig von Trends den einmal gewählten Weg beibehält ohne sich zu wiederholen.
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